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Ausgezeichnetes Café

Samstag, 14 Uhr, Walburga Rombach, eine der Landfrauen, hat die Tür des 250 Jahre alten Gebäudes kaum aufgeschlossen, da strömen Radler, Wochenendausflügler und der ein oder andere Einheimische auch schon ins Café. Die Kuchentheke am Eingang in die gute Stube ist gefüllt. Es gibt Himbeersahne- und Holunderblütentorte, Käsekuchen mit einer luftigen Haube aus Baiser, saisonale Obstkuchen und natürlich Schwarzwälder Kirschtorte. Das alles zaubern keine Konditormeister, sondern Frauen zwischen 30 und 70 Jahren, die voller Begeisterung Familienrezepte in der Backstube mit guter Butter, Bio-Landeiern und Mehl aus der Blattert Mühle backen.

„Wir folgen dem Trend der nachhaltigen und regionalen Ernährung“, erklärt die Café Mitbetreiberin, die auch im Vorstand der Genossenschaft ist, die die Einrichtung seit 2012 betreiben. „Bei uns gibt es keine Fertigprodukte, alles ist selbstgemacht“, fügt sie hinzu. Daher findet sich satt Cola hausgemachte Limonade auf der Karte. Täglich werden auch eine Tagessuppe und eine Quiche angeboten.

 

Nachdem das historische Gebäude im Ortskern von St. Märgen, einst Pilgerhof und Grandhotel, jahrelang leer stand, rettete 2004 eine Bürgerinitiative um die Landfrauen das alte Gasthaus. „Initiiert hat das Projekt die ehemalige Pächterin Beate Waldera-Kynast“, weiß Walburga Rombach, die heute eine von den über 20 Frauen ist, die einen der familienfreundlichen Teilzeitarbeitsplätze für Frauen im ländlichen Raum besetzt. Ebenso wie die Idee, Frauen zu einer bezahlten Tätigkeit zu verhelfen, gehört auch der Bezug zur Region zum Konzept. Die Goldene Krone ist heute nicht nur ein wichtiger Wirtschaftssektor, sondern auch eine Institution im Ort.

Inzwischen ist auch das gestreifte Sofa und die Sessel vor dem grünen Kachelofen besetzt. Immer wieder gehen Gäste an die Kuchentheke, um sich für eine Köstlichkeit zu entscheiden – oder auch für zwei.

 

www.cafe-goldene-krone.de

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