Wer mit etwas Glück einen Fensterplatz ergattert, sitzt im Strandcafè quasi in der ersten Reihe. Bei Herbstsonne nimmt man auf der Terrasse Platz, die direkt über den See gebaut ist. Hier genießt der Gast nicht nur den Panoramablick, sondern hört auch, wenn die Wellen ans Ufer rollen und das Wasser leise vor sich hinplätschert. Heute entwickeln sich die sanften Geräusche zu einem stetigen Rauschen. Nebelschwaden haben sich in den Baumwipfeln des gegenüberliegenden Schienerbergs verfangen und erste Regentropfen klopfen an die raumhohen Scheiben des verglasten Kubus. Ein paar Möwen stemmen sich gegen den Wind, der den Wellen weiße Schaumkronen verleiht.
Drinnen ist es gemütlich
Im Cafè ist es gemütlich. An einem Sonntagmittag sind alle Plätze besetzt. Wer möchte nicht gerne den Blick durch die verglasten Scheiben genießen, wo ab und zu ein Schwan vorbei schwimmt – vor allem, wenn es draußen nass und kalt ist. Die heiße Schokolade mit Zimtsirup wärmt von Innen heraus. Bis 11 Uhr stehen verschiedene Frühstücksangebote zur Wahl - ganzjährig an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen wird ein Frühstücksbüffet angeboten. Der Blick schweift immer wieder vom Johannisbeerkuchen hin zum See, der sich gerade in ein brodelndes Gewässer verwandelt. Der Bodensee ist nicht nur Idylle: Über Jahrhunderte trat er über die Ufer, überspülte Dörfer und Felder, trennte Verbindungswege. Sein Wasser verschlang während der Stürme Fischer, Segler, Boote und Dampfschiffe.
Halbinsel Mettnau
Gerade treibt der Wind die Wolken über die Mettnau bei Radolfzell. Ein großer Teil der Halbinsel steht unter Naturschutz, die dreieinhalb Kilometer lang und bis zu 800 Meter breit ist. Es ist eines der ältesten Naturschutzgebiete Deutschlands und wird vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) als regional bedeutendsten Brutgebiet für Wasservögel betreut. Vom 18 Meter hohen Mettnau-Turm überblickt man die gesamte Halbinsel und die umliegende Region. Der äußerste Zipfel der Halbinsel, auch Mettnauspitze genannt ist nur über die Wintermonate für Spaziergänger freigegeben, um die störungsfreie Brut und Jungenaufzucht der dort lebenden seltenen Vögel zu gewährleisten.
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